Berechnungsmethode Filialtauschvorschlag

Bevor eine Filialtauschvorschlagsberechnung durchgeführt wird, muss festgelegt werden, welche Filialen daran beteiligt sind und welche Rolle (abgebend, empfangend, beides) sie einnehmen.

Dies kann geschehen, indem eine bereits existierende Filialtauschkonfiguration geladen oder eine neue Gruppe ad-hoc angelegt wird. Wenn eine neue Gruppe erstellt wird, dann wird für jede Filiale anhand folgender Parameter in den Filialstammdaten geprüft, ob und wie diese bei der Vorschlagsberechnung agieren darf:

·         Für Filialtauschvorschlagsberechnung sperren

·         Filiale darf beim Filialtausch abgeben

·         Filiale darf beim Filialtausch empfangen

Berechnungslogik Schritt 1 - Bedarfsberechnung

Eine Filiale hat „Bedarf“, wenn der Bestand kleiner als die Meldemenge ist. Der Bedarf einer empfangenden Filiale wird reduziert durch:

·         Laufende Bestellungen

·         Grundsätzlich ausgenommen sind die Bestellmengen von laufenden Bestellungen, deren blockierende Wirkung zum Zeitpunkt der Filialtauschvorschlagsberechnung aufgehoben ist

·         Optional kann im Prozess über den Parameter Bestellte Ware führt zu keiner blockierenden Wirkung festgelegt werden, dass für die empfangenden Zielfilialen bestellte Ware beim Berechnen nicht berücksichtigt wird.

·         Ware mit Status avisiert, d.h. unterwegs

·         Ware, die in der Bestellfiliale im Warenausgang für eine Zielfiliale bereit gestellt ist.

·         Ware, die bereits Teil eines Filialtauschauftrags (im Status: offen, in Bearbeitung, versendet) ist

Durch reservierte Ware in einer Zielfiliale wird die Bedarfsmenge dieser Filiale nicht reduziert, da in diesem Fall eine Nachversorgung stattfinden soll (es wird davon ausgegangen, dass die reservierte Ware auch verkauft wird).

In die Bedarfsberechnung der Bestellfilialen  werden in die Berechnungen mit einbezogen.

Vorgehensschritte zur Bedarfsermittlung:

·         Im ersten Schritt prüft das System entlang der Prioritäten für jeden einzelnen Artikel der gefilterten Menge, welche Filialen für diese gefilterte Menge keinen Bestand (Bestand = 0) und eine Meldemenge > 0 haben. Diese werden zuerst versorgt.

·         Im zweiten Schritt werden offene Warenanforderungen für Kunden ermittelt. Dies impliziert, dass die Warenanforderung nicht aus dem Bestand der Filiale gedeckt werden kann, die die Kundenanforderung aufgenommen hat.

·         Im dritten Schritt ermittelt das System entlang der festgelegten Tauschkonfiguration alle Filialen, die einen Bedarf, also Bestand < Meldemenge besitzen. Bei dieser Berechnung iteriert das System pro Filiale für jeden einzelnen Artikel der Filtermenge.

Berechnungslogik Schritt 2: Bedarfsdeckung

Bei der Bedarfsdeckung, stellen die oben beschriebenen einzelnen Schritte der Bedarfsermittlung (1 – 3) auch die Priorität dar, mit der die  Ware versorgt werden soll.

Der Bedarf soll grundsätzlich aus den Überbeständen der Filialen gedeckt werden. Die Abgabe erfolgt nach den unten stehenden Prioritäten und unterscheidet sich im letzten Schritt noch durch die gewählte Versorgungsstruktur (Bestellfiliale).

·         Schleife 1: Diese Schleife wird nur ausgeführt, wenn auf der Parameterseite der Parameter Bestand ohne Meldemenge räumen aktiviert wurde.

·         Das System sucht dann über diejenigen Filialen, die von Ihnen explizit ausgewählt wurden, nach denjenigen Filialen die trotz einer Meldemenge = 0 einen Bestand haben. Diese Filialen geben alle Ware ab die verfügbar ist.

·         Nach Schleife 1 darf der Berechnungsprozess nicht enden, wenn noch nicht alle Bedarfe gedeckt sind.

·         Schleife 2: Diese Schleife wird nur ausgeführt, wenn auf der Parameterseite der Parameter Höchsten Überbestand zuerst tauschen, aktiv ist.

·         Das System sucht über diejenigen Filialen, die von Ihnen explizit ausgewählt wurden, nach denjenigen Filialen die Überbestand haben (Meldemenge < Bestand). Hierbei ist zu beachten, dass auf der Filiale noch bestehende Filialtauschaufträge den verfügbaren Überbestand virtuell um die Anzahl der in diesen Aufträgen enthaltenen Ware reduziert (eine Ware kann nicht in zwei Filialtauschaufträgen vorhanden sein.

·         Unabhängig von der vorher festgelegten Abgabeprioriät der Filialen sollen diejenigen Filialen die den höchsten Überbestand haben, als erste bis auf Ihre Meldemenge vollständig bis zur Bedarfsgrenze abgeben. Bei gleichem Überbestand der Filialen folgt der Prozess der festgelegten Abgabepriorität.
(Anm.: Das System prüft nicht nach jeder Abgabe neu, welche Filiale den höchsten Überbestand hat, sondern bei Bedarf einmalig und gibt dann den kompletten Überbestand dieser Filiale ab bis der Bedarf gedeckt ist.)

·         Nach Schleife 2 darf der Berechnungsprozess nicht enden, wenn noch nicht alle Bedarfe gedeckt sind.

·         Schleife 3: Wenn die beschriebenen Parameter der Schleife 1 und 2 nicht aktiv sind oder durch die Schleifen 1 und / oder 2 nicht alle Bedarfe gedeckt wurden, folgt das System der definierten Abgabepriorität.

·         Nach Schleife 3 darf der Berechnungsprozess nicht enden, wenn noch nicht alle Bedarfe gedeckt sind.

·         Schleife 4:

·         Vorgehen für Bestellfilialen:
Das System sucht dann über diejenigen Filialen, die von Ihnen explizit ausgewählt wurden, nach Filialen, die keinen Überbestand haben, jedoch unter Meldemenge oder auch bis auf Nullbestand abgeben dürfen, siehe auch Parameter in den Filialstammdaten.
Wenn es Filialen gibt, die bereits in Iterationsschleife 2 für die Abgabe selektiert wurden und unter Meldemenge abgeben dürfen, dann werden diese in der dritten Iterationsstufe, unabhängig von der ihnen zugewiesenen Priorität, zuerst bearbeitet. Dies geschieht um die Anzahl der unterschiedlichen Quellen der Ware zu minimieren.
Eine Filiale darf nicht gleichzeitig dieselbe Ware beziehen und abgeben. Dies könnte durch die Abgabe unter Meldebestand theoretisch ja nach Ablauf der Schleife erfolgen..

Grundsätzlich wird bei der Berechnung der Abgabemenge folgendes berücksichtigt:

·         Wenn bei der Verwendung des Parameters Filiale darf beim Filialtausch abgeben - x % unter Meldemenge - im Standardfall und Filiale darf beim Filialtausch abgeben - x % unter Meldemenge - bei laufenden Bestellungen das rechnerische Ergebnis des Eigenbedarfs einen Wert kleiner "1" liefert, soll die Filiale dennoch immer mindestens einen Artikel behalten.

·         Ware (Bestand) im Status avisiert wird nicht bei der möglichen Abgabemenge berücksichtigt.

·         Ware, die im Warenausgang einer Bestellfiliale für den Warenausgang an andere Filialen bereit steht, reduziert die mögliche Abgabemenge der Bestellfiliale.

·         Ware, die bereits Teil eines Filialtauschauftrags (im Status offen, in Bearbeitung, versendet) ist, reduziert die mögliche Abgabemenge.

·         Die mögliche Abgabemenge einer Quellfiliale wird um die Ware, die für diese Filiale im Status reserviert vorliegt, reduziert.

·         Eine Filiale kann bezogen auf einen Artikel nicht gleichzeitig Ware empfangen und abgeben.

 

Zurück