Bevorratungsauftrag

Prozess-Schritt 2 Bearbeitungsparameter festlegen

In diesem Schritt bestimmen Sie auf welcher Grundlage die Vorschlagsberechnung erfolgen soll und welche Berechnungsmethoden angewendet werden. Zusätzlich haben Sie die Möglichkeit, über die Bearbeitungsparameter in die Arbeitsweise des Bevorratungsauftrags einzugreifen, um die Bestellvorschläge gemäß Ihrer Vorstellung zu optimieren. Detaillierte Erläuterungen zu den Berechnungsmethoden finden Sie im Kapitel Grundlagen und Berechnungslogiken sowie in der Excel-Tabelle für die Beschreibung der Berechnungsmethoden. Nachfolgend aufgeführte Parameter stehen Ihnen zur Verfügung.

Bereich: Betrachtungszeitraum der Abverkäufe, die als Grundlage für die Berechnung dienen

Die Absatzzahlen der selektierten Artikel bilden die Grundlage für die Vorschlags-Berechnung. In diesem Bereich müssen Sie deshalb festlegen, welche Monate bez. der Abverkäufe betrachtet werden sollen. Dazu können Sie entweder einen Betrachtungszeitraum über zusammenhängende Monate erfassen oder einzelne, auch nicht zusammenhängende Monate selektieren.

Bereich: Berechnungsmethode Durchschnittsverkäufe

In diesem Bereich können Sie bestimmen, mit welcher Berechnungsmethode der Durchschnittsverkauf der Artikel errechnet werden soll: Sie können zwischen folgenden Methoden wählen:

Gewichtete Berechnung

Bei dieser Methode können Sie die Abverkaufszahlen der einzelnen Monate Ihres selektierten Zeitraums für die Berechnung unterschiedlich gewichten. Die Standard-Gewichtung ist dabei für den ältesten Monat = 1, für den zweitältesten Monat = 2, usw.

 

Die Verkäufe pro Monat werden mit der Gewichtung des Monats multipliziert und die Ergebnisse aller Monate addiert (siehe Abbildung). Die Summe der Ergebnisse wird durch die Summe der Wertigkeiten dividiert. Dies ergibt den Durchschnittsverkauf pro Monat.

 

 

Lineare Berechnung

Bei der linearen Berechnung entfällt die Gewichtung, die Berechnung der Durchschnittsverkäufe erfolgt über das arithmetische Mittel, d.h. die absolute Anzahl der Verkäufe in den betrachteten Monaten wird geteilt durch die Anzahl der Monate (wobei ein Monat = vier Wochen).

 

 

Bereich: Abweichende Berechnungseinstellungen Durchschnittsverkäufe

 

In dieser Sektion können Sie folgende weitere Einstellungen für die Berechnung der Durchschnittsverkäufe vornehmen:

·         Checkbox Neinverkäufe wie Verkäufe behandeln: Neinverkäufe, die über die Kassen oder FilialNEO erfasst wurden, werden zu den Absatzzahlen addiert. Durch höhere Absatzzahlen soll die Bestellmenge entsprechend höher berechnet werden mit dem Ziel, dass die Artikel in Zukunft verfügbar sind und weitere Neinverkäufe vermieden werden.

·         Checkbox Verkäufe von Artikeln, die um mehr als x Prozent ......, ausschließen: Von den Absatzzahlen werden diejenigen Verkäufe abgezogen, deren erzielter Verkaufspreis beim Verkauf um mehr als den eingegebenen Prozentsatz vom zu diesem Zeitpunkt gültigen F-VKP in dieser Filiale abweichen. Ziel: Durch den aus Rabattaktionen resultierenden höheren Verkauf sollen die Bestellmengen nicht hochgesetzt werden.

·         Checkbox Verkauf an "Kollegen" ausschließen: Abverkäufe an Kollegen werden durch diesen Parameter für die Berechnung einer Bevorratungsauftrags nicht berücksichtigt.

·         Checkbox Abverkäufe von Artikeln mit Meldemenge 0 berücksichtigen: Artikel erhalten eine Meldemenge = 0, wenn Sie nicht mehr im Unternehmen geführt werden sollen. Deshalb werden die Abverkäufe dieser Artikel im Standardfall in diesem Prozess nicht berücksichtigt und die Artikel somit auch nicht nachbestellt. Möchten Sie die Abverkäufe mit einbeziehen, müssen Sie diese Checkbox aktivieren.

·         Checkbox Abverkäufe von Sondergrößen berücksichtigen: Da es sich bei Sondergrößen (Artikeln mit Kennzeichen SG) im Standardfall um One-Shot-Artikel handelt, werden die Abverkäufe dieser Artikel im Standardfall in diesem Prozess nicht berücksichtigt und die Artikel somit auch nicht nachbestellt. Möchten Sie die Abverkäufe der Sondergrößem mit einbeziehen, müssen Sie diese Checkbox aktivieren.

 

Bereich Berechnungsmethode Bestellmengen

Im ersten Schritt eines Bevorratungsauftrags werden immer (über die gleiche Logik, wie bei der Automatikbestellung) die Artikel, bei denen der Bestand unter der Meldemenge liegt, bis zur Meldemenge aufgefüllt. In einem zweiten Schritt werden dem Bestellvorschlag auf Basis der durchschnittlichen Verkäufen des von Ihnen definierten Betrachtungszeitraums und einer der nachfolgend aufgeführten Berechnungsmethoden weitere Artikel / Mengen hinzugefügt. Welche Berechnungsmethode genau im zweiten Schritt angewendet werden soll, müssen Sie in diesem Bereich festlegen. Detaillierte Erläuterungen zu den Berechnungsmethoden finden Sie im Kapitel Grundlagen und Berechnungslogiken. Sie können hier zwischen folgenden Methoden wählen:

·         Nach Bevorratungszeitraum in Wochen: Ist diese Berechnungsmethode gewünscht, müssen Sie die Anzahl an Wochen eingeben, für die Sie sich bevorraten möchten. Des weiteren müssen Sie bestimmen, ob und wie das System errechnete Bestellmengen runden soll:

·         Errechnete Bestellmenge ab einem Nachkomma-Wert von x aufrunden: Geben Sie hier ein, ab welchem Nachkommawert (2 Stellen) die Bestellmenge aufgerundet werden soll.

·         Errechnete Bestellmenge immer abrunden: Mit dieser Option wird die Bestellmenge immer auf ganze Zahlen abgerundet.

·         Mindestauftragswert zu EKP (Euro): Wählen Sie diese Berechnungsmethode, müssen Sie in dieses Feld den gewünschten Mindestauftragswert zum Einkaufspreis in Euro festlegen. Des weiteren müssen Sie über die folgenden Radiobuttons wählen, ob der Mindestauftragswert pro Lieferant oder pro Marke gelten soll:

·         pro Lieferant: Mindestauftragswert zu EKP soll pro Lieferant gelten

·         pro Marke: Mindesauftragswert zu EKP soll pro Marke gelten

·         Mindestauftragsmenge in Stück: Wählen Sie diese Berechnungsmethode, müssen Sie in dieses Feld die gewünschte Mindestauftragsmenge in Stück festlegen. Des weiteren müssen Sie über die folgenden Radiobuttons wählen, ob die Mindestauftragsmenge pro Lieferant oder pro Marke gelten soll:

·         pro Lieferant: Mindestauftragsmenge soll pro Lieferant gelten

·         pro Marke: Mindesauftragsmenge soll pro Marke gelten

Bereich: Bestelloptimierung

Hinweis: Dieser Bereich ist für Einzelunternehmen mit nur einer Bestellfiliale irrelevant und wird in diesem Fall ausgeblendet.

·         Virtuelle Verteilung der Überbestände: Das System prüft vor der Berechnung der Bestellmengen ob der Bedarf einer Filiale aufgrund virtueller Verteilung von Überbeständen (d.h. Bestand > Meldemenge) innerhalb des Unternehmens gedeckt werden kann. Die Ware, die getauscht werden kann, vermindert den Bedarf und somit die Bestellmenge. Die Berechnungslogik ist dabei ähnlich wie bei der Filialtauschvorschlags-Berechnung. Bei der virtuellen Verteilung der Überbestände können Sie entscheiden, ob die Betrachtung unternehmensweit oder nur über frei zu definierende Tauschgruppen erfolgen soll.
Hinweis: Dieser Parameter bewirkt nicht, dass ein Filialtauschauftrag generiert wird. Es erfolgt eine rein virtuelle Berechnung der möglichen Verteilmengen. Der Filialtauschauftrag müsste dann gegebenenfalls im Nachgang von Ihnen erstellt werden, falls Sie dies wünschen.

·         Unternehmensweite virtuelle Verteilung der Überbestände: Dies ist die Standard-Einstellung für die virtuelle Verteilung der Überbestände. Das System prüft alle Filialen des Unternehmens, ob diese Überbestände abgeben können, jedoch nur Filialen, die Bestandteil des Bestellvorschlages sind, werden bei der Verteilung dieser Überbestände berücksichtigt.

·         Individuelle Tauschgruppe für die virtuelle Verteilung der Überbestände nutzen: Alternativ zur unternehmensweiten Betrachtung können Sie individuelle Tauschgruppen frei definieren über die die virtuelle Verteilung erfolgen soll.
Bitte beachten Sie: Wählen Sie diesen Parameter gelangen Sie bei Weiter nicht direkt in Prozess-Schritt 3 , sondern es wird ein Zwischenschritt eingeblendet über den Sie neue Filialtauschgruppen/-konfigurationen erstellen, vorhandene laden, bearbeiten und speichern können. Im Zwischenschritt definieren Sie also die Quell- und Zielfilialen, die via Filialtauscheinstellungen erstellen hinzugefügt werden können. Dabei können Sie in der Lightbox per Checkbox wählen, ob die Filiale abgeben und / oder empfangen soll. Die Filialen werden gemäß ihrer Filialnummer in die Liste eingetragen. Die Abgabe- bzw. Empfangspriorität geht immer von oben nach unten von 1 bis x und kann via drag&drop verändert werden.

·         Berücksichtigung der offenen Bestellungen von Bestellfilialen: Mit diesem Parameter kann gesteuert werden, ob die laufenden Bestellungen von Bestellfilialen bei der virtuellen Verteilung wie bereits vereinnahmter Bestand behandelt werden sollen.

Bereich: In die Bestellung einbeziehen

·         Warenanforderungen von Filiale berücksichtigen: Dieser Parameter bewirkt, dass Warenanforderungen von Filialen (nur im Status offen oder nicht geliefert) unabhängig von den errechneten Bestellmengen on top in die Bestellung einfließen.

·         Warenanforderungen von Kunden berücksichtigen:Dieser Parameter bewirkt, dass Warenanforderungen von Kunden (nur im Status offen oder nicht geliefert) unabhängig von den errechneten Bestellmengen grundsätzlich als erstes in die Automatikbestellung einfließen. .

·         Kabinettware einbeziehen: Über diesen Parameter kann Kabinettware in die Bestellung (im Berechnungsschritt Automatikbestellung) einbezogen werden, wenn für diese Bestände und Meldemengen gepflegt sind. Bei der Berechnung der Bevorratungsmengen, die anhand durchschnittlicher Abverkäufe erfolgt, wird dieser Artikeltyp nicht berücksichtigt, da Kabinettware im Normalfall nicht verkauft wird.

·         Tester einbeziehen:  Tester sind standardmäßig bei der Berechnung ausgeschlossen. Über diesen Parameter können Tester in die Bestellung (im Berechnungsschritt Automatikbestellung) einbezogen werden, wenn für diese Bestände und Meldemengen gepflegt sind. Bei der Berechnung der Bevorratungsmengen, die anhand durchschnittlicher Abverkäufe erfolgt, wird dieser Artikeltyp nicht berücksichtigt, da Tester nicht verkauft werden.

·         Proben einbeziehen:  Proben sind standardmäßig bei der Berechnung ausgeschlossen. Über diesen Parameter können Proben in die Bestellung (im Berechnungsschritt Automatikbestellung) einbezogen werden, wenn für diese Bestände und Meldemengen gepflegt sind. Bei der Berechnung der Bevorratungsmengen, die anhand durchschnittlicher Abverkäufe erfolgt, wird dieser Artikeltyp nicht berücksichtigt, da Proben nicht verkauft werden.

Bereich: Anzeigeparameter

Hinweis: Dieser Bereich ist für Einzelunternehmen mit nur einer Bestellfiliale irrelevant und wird in diesem Fall ausgeblendet.

·         Alle selektierten Filialen im Bestellvorschlag anzeigen: Dieser Parameter bewirkt, dass bei der Bearbeitung von Bestellvorschlägen für einen vorgeschlagenen Artikel im Detailbereich generell alle im Filter selektierten Filialen angezeigt werden, unabhängig davon ob für die Filiale eine Bestellmenge errechnet wurde. Bei Filialen, bei denen keine Bestellmenge errechnet wurde, wird die Bestellmenge = 0 angezeigt.
Ausnahme: Wählen Sie die Option Erfassung der Gesamtbestellmenge (nur wenn angegebene Filiale = Bestellfiliale) entfällt der Detailbereich s.u.

Bereich: Berechnungseinstellungen Bestellmenge

Hinweis: Dieser Bereich ist für Einzelunternehmen mit nur einer Bestellfiliale irrelevant und wird in diesem Fall ausgeblendet.

 

Bei den Berechnungseinstellungen Bestellmenge können Sie aus folgenden zwei Optionen wählen

·         Seperate Berechnung pro Filiale. Bestellvorschlag auf Filial-Ebene:

Die Option ist nur verfügbar, wenn die Berechnungsmethode Nach Bevorratungszeitraum in Wochen gewählt wurde. Die Berechnung der Bestellmengen erfolgt im gesamten Prozess auf Artikel-/Filialebene. D.h. die Bedarfe werden einzeln pro Filiale ermittelt und die Bestellmenge auf die einzelnen Filialen gebucht.  Bitte beachten Sie: Auch die Überbestände und laufenden Bestellungen werden pro Filiale betrachtet und verringern nur die Bestellmenge der jeweiligen Filiale.

·         Kumulierte Berechnung. Buchung der Gesamtbestellmenge auf Filiale :

Mit dieser Option wird ein Bestellvorschlag erstellt, bei dem die Berechnung der Bestellmengen im Bevorratungsauftrag kumuliert als Gesamtwert pro Artikel für alle selektierten Filialen erfolgt. Die Gesamt-Bestellmenge eines Artikels wird anschließend auf eine von Ihnen definierte Filiale gebucht.

Ziel des Parameters ist, dass Bestellfilialen, die rein als Lager dienen (ohne eigene Verkäufe), in die Berechnung mit einfließen und im Lager vorhandene (Über-)bestände und laufende Bestellungen bei der Berechnung berücksichtigt werden, so dass die Bedarfsdeckung der Filialen in erster Linie aus dem Lager erfolgt und nur wenn das Lager keine Ware mehr verfügbar hat, die dann noch benötigte Menge beim Lieferanten bestellt wird.

·         Erfassung der Gesamtbestellmenge (nur wenn angegebene Filiale = Bestellfiliale):
Ist diese Option zusätzlich gesetzt, erfolgt die Bearbeitung des einzelnen Bestellvorschlags in Schritt 4 nicht im Master-Detail-Konzept, sondern es wird eine alternative Bearbeitungsmaske eingeblendet, bei der die Erfassung der Bestellmenge in der Mastertabelle und nur für die Bestellfiliale erfolgt. Im Detailbereich werden Ihnen detaillierte Information zu einem einzelnen Artikel (z.B. Absatz pro Monat der letzten drei Jahre, Meldemenge, Bestand, lfd. Bestellungen) auf Unternehmensebene angezeigt.

·         Nur Überbestände der angegebenen Filiale berücksichtigen: Beim Bevorratungsauftrag wird zuerst die Berechnung wie bei der Automatikbestellung berechnet. Ggf. vorhandene Überbestände der beteiligten Filialen werden bei der Bevorratung nicht berücksichtigt, das gilt, da die weitere Berechnung kumuliert erfolgt, auch bei der Bevorratungsmenge für die Filiale(n) in der noch ein Überbestand vorhanden ist

 

 


·         Kumulierte Berechnung. Bestellvorschlag auf Filialebene:

Mit dieser Option wird ein Bestellvorschlag erstellt, bei dem die Berechnung der Bestellmengen im Bevorratungsauftrag kumuliert als Gesamtwert pro Artikel für alle selektierten Filialen erfolgt (s.o.). Anschließend wird die Gesamt-Bestellmenge eines Artikels (aus den Schritten Automatikbestellung und Bevorratung) nach einer Vorrats-Formel auf die Filialen verteilt (Details, siehe o.g. Excel-Tabelle).

 

 

Die Beschreibung der Berechnungsmethoden finden Sie in der folgenden Excel-Tabelle.

 

 

Hinweis: Sie können diese gewählten Einstellungen auch abspeichern, so dass sie Ihnen bei jedem Aufruf des Bevorratungsauftrags automatisch angezeigt werden. Aktivieren Sie dazu die Checkbox 'Bearbeitungsparameter als Standard setzen'.

 

·         Über Abbrechen verlassen Sie den Prozess. Wenn Sie den Prozess mit Neu aus der Bestellübersicht gestartet haben, gelangen Sie wieder dorthin. Bereits getätigte Eingaben werden verworfen.

·         Über Zurück gelangen Sie in den ersten Schritt der Erstellung des Bevorratungsauftrags. Die dort bereits getätigten Eingaben sind noch vorhanden, die in Schritt 2 getätigten Eingaben werden verworfen.

·         Mit einem Klick auf Weiter gelangen Sie in den dritten Prozess-Schritt.